Kategorie-Archiv: Leistungen

Oliver Jeschonek, MSc - Coaching, Mediation & Teamentwickling

Supervision für Einzelpersonen und Teams

Supervision kann ähnlich wie das Coaching im Einzelgespräch oder in der Gruppe stattfinden.

Ausgehend von meinem systemischen Ansatz in der Supervision biete ich in meiner Arbeit ein breites Methodeninventar an, das situationsspezifisch und stimmig für die Klienten und Klientinnen von mir eingesetzt wird.

Mein Motto dazu ist: „was wirkt, ist gut“

Meine Haltung ist geprägt durch einen respektvollen und wertschätzenden Umgang und einer absoluten Verschwiegenheit über die Inhalte der jeweiligen Sitzungen.

Settings von Supervision:

Einzelsupervision

In der Einzelsupervision bespricht ein Supervisand seine berufliche Situation im Einzelgespräch mit einem Supervisor. Inhalte sind insbesondere persönliches Verhalten und die zugrundeliegenden Werte, Erfahrungen, Gedanken und Gefühle.

Teamsupervision

In der Teamsupervision steht der Umgang der Teammitglieder miteinander im Vordergrund. Teilnehmer sind die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eines Arbeitsteams oder eines Ausbildungsteams. Ziele sind ein gemeinsames Lernen, Synergie und Lösungen. Inhalte sind Zusammenarbeit, Ziele, Prozesse, Strukturen, Werte und Kultur. Dazu gehören auch persönliche Themen; diese werden aber nur soweit behandelt, als sie den gemeinsamen Prozess in besonderem Maße hindern oder fördern.

Das Gelernte kann anschließend gemeinsam in die Praxis umgesetzt werden.

Link zu weiteren Informationen über meine Arbeit in der Team- und Organisationsentwicklung

Fallsupervision

In der Fallsupervision treffen sich Vertreter verschiedener Berufe oder Mitglieder eines Teams, um die Besonderheiten eines bestimmten Klienten, Patienten oder Aufgabenstellung zu besprechen und den Umgang mit ihm zu planen und zu verbessern. Ziele sind Entlastung der Betreuenden und Verbesserung der Betreuung. Die Gruppe dient dabei als Spiegel, in dem Konflikte und Ressourcen deutlich werden und Lösungen gefunden werden können.

Fallsupervision ist sinnvoll, wenn mehrere Institutionen oder auch Einzelpersonen mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert sind.

Gruppensupervision

In der Gruppensupervision treffen sich Supervisanden aus unterschiedlichen Institutionen und oft auch aus unterschiedlichen Berufsfeldern und tauschen sich über ihre Erfahrungen und Probleme aus. Jeder Teilnehmende erhält abwechselnd Raum, sich einzubringen und für sich zu lernen. Auch hier dient die Gruppe als Spiegel, in dem Konflikte und Ressourcen deutlich werden und Lösungen gefunden werden können.

Vorteil der Gruppensupervision ist es, dass Erfahrungen aus unterschiedlichen Organisationen und deren Methoden und Kultur zusammenkommen und so den Blick öffnen.

Team- und Organisationsentwicklung

Auf der Basis von etablierten Methoden werden von mir neue Personal- und Teamentwicklungsinstrumente angeboten, die im Zuge meiner Arbeit bereits erfolgreich umgesetzt wurden.
Das zentrale Ziel dabei ist es, durch meine Dienstleistungen die auftrags- und zielorientierte Zusammenarbeit in Teams zu verbessern, den Führungskräften, Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu helfen, die innere Balance im täglichen Arbeitsumfeld leichter zu finden und zu leben, um zwischenmenschliche Konflikte besser bewältigen zu können.

Von 2008 bis 2012 war ich Headcoach des Corporate Identity Projektes der Streitkräfte des Österreichischen Bundesheeres (ÖBH), bei dem ca. 9.000 MitarbeiterInnen direkt in Workshops erreicht wurden.

Detailliertere Inhalte zu dem Thema gibt es in meinen Publikationen:

„Steine auf dem Weg zum Ziel sind das Baumaterial,
mit dem Du dem Ziel näher kommst.“ (Eugen Simon)

 

Systemisches Coaching

„Denn um klar zu sehen, genügt ein Wechsel der Blickrichtung“ [3].

Der Mensch bildet sich, geprägt durch seine Rolle in sozialen Systemen und den gelebten und erlebten Kulturen in diesen, seine eigene Wirklichkeit. Eine selektive Wahrnehmung der Wirklichkeit jedes einzelnen entsteht dadurch, weil Erfahrungen aus der Vergangenheit in die Gegenwart übernommen werden und weil jeder Mensch als Individuum an sich in seinem Wesen und Wirken einzigartig ist. Meine Erkenntnis daraus ist, dass nichts gleich ist.

Im systemischen Coachingansatz wird es dem Klienten in seiner Eigenverantwortung ermöglicht, „Gegenstände“ durch den Vorgang des Erkennens zu konstruieren. Dabei liegt der Fokus auf dem wechselseitigen Aufeinandereinwirken von Akteuren innerhalb eines Systems von zumindest zwei Personen. Indem Aussagen mit grundlegendem Wahrheitsanspruch in Frage gestellt werden und Entstehungsprozesse dadurch mehr Raum bekommen, werden neue Denkansätze ermöglicht, Sichtweisen erweitert und Veränderungsprozesse gefördert. In der systemischen Kommunikation wird nicht von Input und Output gesprochen, da der Mensch in seiner Individualität und als Teil von mehreren sozialen Systemen im Zusammenwirken seiner Sinne nie gleich reagieren würde und es für die Auswirkungen der Kommunikation auf ein oder mehrere Systeme kein fixes Modell gibt, nach dem ein bestimmtes Ergebnis berechenbar ist.

Da Menschen in sozialen Systemen keine trivialen Maschinen sind, sind auch die Regulationssysteme nicht eindeutig bestimmbar, nicht vorhersehbar, aber lern- und entwicklungsfähig. Im Umgang mit der ständigen Dynamik in Systemen müssen wir die Vielfalt der einwirkenden Faktoren und die Ausmaße ihrer wechselseitigen Abhängigkeiten anerkennen und auch damit umgehen lernen. Ein Negieren von Differenzen kann beispielsweise zur Eskalation von Konflikten führen, welche, je nach Eskalationsstufe [1], oftmals ohne Einwirkung von außen nicht mehr gelöst werden können. Das Interesse an Differenzen innerhalb eines Systems, ohne den Fokus dabei ausschließlich auf Fehler und Schwächen zu legen, ist eine Basis für die positive Entwicklung jedes einzelnen und des gesamten Systems. Durch einen wertschätzenden Umgang verlieren die Aspekte von „Gewinnen“ oder „Verlieren“, „Richtig“ oder „Falsch“ an Bedeutung und sind auch für eine positive Weiterentwicklung irrelevant. Vielmehr sollte die Autonomie jedes einzelnen Anerkennung finden und das Erkennen der persönlichen Möglichkeiten, einen Beitrag für sich und dadurch auch das System bzw. die Systeme gestalten zu können, Raum finden. Dadurch wird auch das Differenzieren zwischen der Nützlichkeit und dem weniger gewünschten Ergebnis eigenverantwortlich angenommen und die Möglichkeit wahr genommen, die Probleme selbst zu lösen. In einen solchen Rahmen ist es auch möglich, aus einer Einzelmeinung eine Gruppenmeinung zu bilden. Das Wissen des Einzelnen und das individuelle Darstellen verschiedener Sachverhalte schafft eine „Gruppenintelligenz“, welche über der des Einzelnen steht. Es besteht eine Wechselbeziehung zwischen den jeweiligen Individuen in der Gruppe und darüber hinaus.

Im Zuge einer systemischen Beratung holt sich der „neugierige“ Coach Informationen durch Fragen und Beobachtungen. Systemische Interventionen haben das Ziel, Impulse für langfristige, nachhaltige Lern- und Erneuerungsprozesse zu ermöglichen. Die beschränkte individuelle Wahrnehmung des oder der Klienten wird dadurch erweitert und sie erfahren eine Stärkung in ihrer Rolle als Experten zur Lösungsfindung. Die Komplexität des Problems wird klar und der Klient kann sich aus seiner Problemtrance lösen. Interventionen des Coaches, die sich aus bestimmten Hypothesen [2] bilden, sind Erklärungsversuche, welche dem Klienten dabei helfen, Bekanntes mit Unbekanntem zu verknüpfen und neue Zusammenhänge zu konstruieren. Die Vielfalt an Information des Klienten erhält dadurch eine Ordnung, das Problem kann erfasst werden und ein lösungsorientiertes Denken wird wirksam. In diesem Prozess ist der Coach Experte für die Gestaltung des Prozesses und der Coachee Experte für die Inhalte und die Lösungsfindung. Ergo, die Lösung liegt immer im Klienten! Der Coach befindet sich mit dem Klienten in einer bewusst erlebten Balance zwischen Distanz und Nähe. Ein empathischer Umgang mit dem Coachee darf nicht in ein Abhängigkeitsverhältnis führen. Ist der Coach vom Thema des Klienten persönlich betroffen und kann diese Betroffenheit nicht aushalten, oder ist selbst in die „Geschichte“ des Klienten verwickelt, so ist die notwendige Allparteilichkeit des Coaches nicht mehr gegeben. Es muss zwischen Coach und Coachee eine Neuorientierung der Rollen und Kompetenzen erfolgen. Der Coach darf nicht mit seinem Klienten gemeinsam durch den „Problemtunnel“ gehen und ihm dabei auch noch die Taschenlampe halten. Auch für den Coach ist es im Tunnel fast unmöglich, das Problem und die Lösung als Teil des Ganzen zu sehen. Einen notwendiger Perspektivenwechsel, um neue Ziel und Lösungsmodelle zu erkennen, wird dem Klienten dadurch erschwert.

Die Devise sollte lauten, nicht mit dem Klienten durch sein Tunnelsystem zu laufen, sondern den Berg als Ganzes zu sehen, den Klienten in seiner Lösungskompetenz zu respektieren, wenn notwendig, den Rhythmus der Kommunikation zu wechseln und dem Klienten einen Rahmen zu geben, in dem er sich erlaubt Alternativen wahrzunehmen. Aufgabe des Coaches ist es auch, mit dem Klienten gemeinsam eine Qualitätskontrolle seiner persönlichen Ziele durchzuführen. Folgende Punkte sollten dabei berücksichtigt werden:

  • Ist die Zieldefinition einfach zu erfassen?
  • Welche Indikatoren machen es möglich, dass die Umsetzung und Erreichung der Ziele auch wahrgenommen werden können?
  • In welchen Zusammenhang steht und welche möglichen Auswirkungen hat die Zielerreichung auf weitere Systeme?
  • Ist eine Zielerreichung realistisch?
  • Bis wann soll das Ziel erreicht werden?

Es ist wichtig, dass sich der Klient mit seinem Ziel auch identifizieren kann und es ihm dann möglich ist, in seiner Lösung zu leben. Die Anerkennung darüber das Problem als Teil der begonnen Lösung zu sehen, erleichtert einen Wechsel der Blickrichtung und lässt neue Erkenntnisse entstehen.

[1] Glasl, Friedrich (2011). Konfliktmanagement. Ein Handbuch für Führungskräfte, Beraterinnen und Berater: Phasenmodell der Eskalation (S. 233-302).Stuttgart: Haupt Verlag

[2] Entgegen der Meinung von Sonja Ratz (s.u.) bin ich davon überzeugt, dass es ohne Hypothesen nicht geht. Jede Frage ist ein Konstrukt meiner Assoziation. Nicht das Negieren von Hypothesen, sondern das Bewusstsein des Beraters, dass es sie immer gibt und der sensible Umgang damit helfen dabei, den Klienten in seiner Expertenrolle zur Lösungsfindung zu belassen.Ratz, Sonja (2009). Beratung ohne Ratschlag: Probleme brauchen keine Hypothesen des Coaches (S. 54-55). Wien: Verlag systemisches Management

[3] Antoine de Saint-Exupéry (1959). Die Stadt in der Wüste

Mediation und Konfliktprävention

MEDIATION – der bessere Weg zu guten Vereinbarungen

Ob in der Familie, Wirtschaft, Schule oder im öffentlichen Bereich- überall dort, wo Menschen miteinander zu tun haben, entstehen Konflikte. Mediation schafft die Grundlage für kooperativen und eigenverantwortlichen Umgang mit ihnen.

Die mediative Grundhaltung geht davon aus, dass es Lösungen gibt, bei der alle gewinnen können. Diese Einstellung fördert die Suche nach nachhaltig umsetzbaren Lösungen für die Zukunft statt langen, immer wiederkehrenden gegenseitigen Schuldzuweisungen. Die so entstehende Konfliktkultur ermöglicht die bedarfsorientierte Unterstützung sowie die Hebung der Selbstverantwortung im Umgang mit Konflikten.

Mediative Techniken können selbständig von jedem im privaten und beruflichen Umfeld eingesetzt werden. Sie fördern Klarheit in menschlichen Beziehungen. Die daraus entstehende Harmonie ist nachhaltig und deckt sich mit den Bedürfnissen der beteiligten Menschen.

Mediation ist ein strukturiertes Verfahren zur außergerichtlichen Regelung von Konflikten. Die Parteien entscheiden sich freiwillig für eine eigenverantwortliche Bearbeitung ihres Konflikts. Dabei unterstützen eingetragene MediatorInnen nach anerkannten Methoden bei der Suche nach fairen und interessensgerechten Lösungen für alle Beteiligten. Sie sind allparteilich und zur Verschwiegenheit verpflichtet. Im Gegensatz zu anderen Vorgehensweisen geht es in einer Mediation nicht darum „Schuldige“ zu finden. Die Bedürfnisse der Parteien werden sichtbar und verständlich gemacht. Dadurch wird eine nachhaltige Lösung erleichtert.

Die Geschichter über das Teilen einer Organge aus dem Buch „Das Harvard-Konzept“ verdeutlicht, warum in vielen Verhandlungen oftmals alle Betroffenen verlieren:
„Zwei Schwestern streiten sich um eine Orange. Nachdem sie schließlich übereingekommen waren, die Frucht zu halbieren, nahm die erste ihre Hälfte, aß das Fleisch und warf die Schale weg; die andere warf stattdessen das Innere weg, weil sie nämlich lediglich einen Kuchen backen wollte.“       Orange

Links zu meinen Eintragungen:

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